Der feindselige Stacheldraht wird in Lisa Bäcks Objekt „Rest in Peace“ zum Friedenssymbol. Sie hat das Material, das in Form von Zäunen Menschen voneinander trennt, zur Friedenstaube geformt, die nun, auf einem weißen Seidensamtkissen montiert und die Flugbahn nach oben gerichtet, die Hoffnung auf eine friedvollere Welt nicht aufgibt. Während ein Teil der Weltgesellschaft über ein durchaus bequemes Leben verfügen kann, ist ein beträchtlicher anderer Teil von diesem Wohlstand ausgeschlossen, nicht zuletzt durch eine Abschottung der privilegierten Gruppen. In die textile Oberfläche hat Lisa Bäck mit dem von ihr entwickelten delikaten Ätzverfahren die Initialen ihres Objekttitels – RIP – mehrfach und gespiegelt eingeschrieben. „Velvet Paintings“ nennt Bäck ihre Kunst, und sie erzeugt damit eine dreidimensionale, je nach Lichteinfall unterschiedlich schimmernde Struktur, die auch als Sinnbild für die Vielfalt an Betrachtungsmöglichkeiten für ein und dieselbe Sache stehen kann. (Verena Kienast – Kulturjournalistin)